Wolfgang Renner tritt für Bündnis 90/Die Grünen als Direktkandidat an. Der Leiter des Naturparks Schlaubetal ist unter anderem Mitbegründer des Aktionsbündnisses „klare Spree“. In unserer Umfrage zur Bundestagswahl hat er uns Auskunft gegeben. Weiterlesen
Fotos vom Nazi-Angriff in Eisenhüttenstadt
In einer dpa-Fotoserie ist der Angriff durch NPD-Anhänger auf Demonstranten am 3. August in Eisenhüttenstadt festgehalten. Die Bilder zeigen den zielgerichteten Gewaltausbruch:
Bild 1: Die Angreifer gehen zielstrebig auf die Gegendemonstranten zu, die ohne Aggressionen mit ihren Transparenten auf der Straße stehen. Die Polizei ist offensichtlich abwesend. Noack (rechts) hält in seiner Hand bereits einen Gegenstand, der wenig später zum Einsatz kommt. Der zweite Angreifer (links) hat seine schwarz-weiß-rote Fahne um einen Stock gewickelt. Weiterlesen
Film: „Das kurze Leben des Omar ben Noui“
Am 13. November 2000 wurde im Prozess um die sogenannte Hetzjagd von Guben das Urteil vor dem Landgericht Cottbus verkündet. Am Abend zeigte das ORB-Fernsehen die 45-minütige Dokumentation „Das kurze Leben des Omar ben Noui“. Der Film des Journalisten und Dokumentarfilmers Kristian Kähler behandelt Aspekte, die in dem Gerichtsverfahren keine Rolle spielten: Er versucht eine Annäherung an den Menschen Farid Guendoul/Omar ben Noui und thematisiert die Folgen der Tatnacht für dessen zwei Begleiter, für die Familie und Freunde des Toten. Wir danken dem rbb und Kristian Kähler für die Genehmigung, den Film hier zeigen zu können.
Gubener Abgeordneter der NPD greift Demonstranten an
Am vergangenen Sonnabend lief die Brandenburger NPD ein weiteres Mal mit ihrer Anti-Asylbewerber-Tour auf. Die Zentrale Erstaufnahmestelle in Eisenhüttenstadt und das Asylbewerberheim in Fürstenwalde waren die Ziele. In Eisenhüttenstadt hetzten die Teilnehmer der NPD-Kundgebung nicht nur gegen Flüchtlinge, sie griffen mit Fahnenstangen und Pfefferspray und unter Rufen wie „Straße frei der deutschen Jugend“ Gegendemonstranten an. Das Bündnis „Kein Ort für Nazis in Frankfurt (Oder)“, einer der Veranstalter des Protests, berichtet von sechs Verletzten. Eine Person musste stationär im Krankenhaus behandelt werden. Weiterlesen
Warum gedenken?
Gedenken als nicht-privater Akt bedeutet in der Regel, dass an einem Jahrestag an einem für diesen Zweck bestimmten Ort eine Gruppe von Menschen zusammenkommt, die ein Ereignis, das mit Ort und Datum verbunden ist, als Anlass nimmt, die Erinnerung mit für sie wichtigen Aspekten zu verknüpfen. Gedenken bedeutet immer, das als erinnerungswürdig bestimmte Geschehen nicht um seiner selbst Willen zu erinnern, sondern in seiner Indienstnahme für aktuelle Zwecke. Weiterlesen
Warum erinnern?
Wir alle, jeder für sich und geteilt gemeinsam mit anderen, erinnern uns – an Menschen, Begebenheiten, Eindrücke, daran was wir erlebt haben oder was uns erzählt wurde. Wir wählen dabei aus. Wir erinnern uns an Vergangenheit nicht 1:1. Manches ist uns näher und wichtiger, manches soll es sein. Anderes liegt uns fern oder soll uns fern bleiben – wir vergessen es. Weiterlesen
Warum gedenken?
In Städten wie Guben, Hoyerswerda oder Mügeln sind diejenigen, die die Stadt als Opfer einer Medienkampagne sehen, nicht rar. Das was vorgefallen ist, gehöre der Vergangenheit an. Dies ist die Botschaft an diesen Orten. Spätestens einen Tag nach der Tat. Heute sei alles anders, fügt man dem hinzu. Das könne hier nicht mehr geschehen. Und überhaupt sei ja das, was geschehen ist, so falsch dargestellt worden. Denn eigentlich sei man „weltoffen und tolerant“. Und „die Medien“ hätten übertrieben und gelogen. Weiterlesen
Warum gedenken?
Das Gedenken umfasst das Pflegen bzw. Wachhalten einer Erinnerung – das Pendant ist das Vergessen. Die Gründe, welche Gedenken notwendig machen, sind gekennzeichnet von Gefühlen. Wobei unsere Gefühlswelt auch den Umfang sowie die Art und Weise des Gedenkens bestimmt. Bleibt noch die Frage offen, wessen wir gedenken. Der Verlust einer geliebten Person wird beispielsweise immer wieder Prozesse des Erinnerns in uns hervorrufen. Ebenfalls können einschneidende historische, gesellschaftliche und politische Ereignisse Gedenkprozesse auslösen. Ein solches einschneidendes Ereignis soll hier auch die Tat des 13. Februars 1999 darstellen. Weiterlesen
Warum gedenken?
Warum an einen rassistisch motivierten Übergriff erinnern, an dessen Ende ein Mensch sein Leben verlor? All diejenigen, die auch nur einen kleinen Funken Humanismus in sich tragen, werden nicht lange überlegen müssen, um Antworten zu finden. Motive, wieso das Erinnern und das Aufzeigen menschenverachtender Praxen notwendig sind, gibt es zu Genüge. Das ist zum einen die Tat an sich, deren Rohheit nur schwer mit Worten gerecht zu werden ist. Zum anderen sind die Reaktionen auf die Tat, die öffentliche Debatte über die Wertung und den Umgang mit eben dieser sowie die alltäglichen Verhältnisse Anlass. Weiterlesen
Warum erinnern, warum gedenken?
Erinnerung ist ein Kampf. Es ist ein entscheidender Kampf um die Deutung eines Ereignisses. Wenn es um die rassistischen Gewaltverbrechen in Deutschland geht, sind Erinnern und Gedenken auch eine Rückforderung, ein Eintreten wenigstens für die Achtung der Würde und Unversehrtheit der Getöteten, wenn dieser Kampf denn zu Lebzeiten schon verloren gegeben werden musste. Sie sind der Versuch, dieses Leben und diesen Tod zurückzufordern, anzuerkennen und aus den Klauen der Missachtung zu befreien. Weiterlesen